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AutorenbildKnut

Der mäandrierende Fluss am Refugio Bosio Galli

Der Tag am Rifugio Alpe Ponte begann mit einer großen Überraschung. Es gab ein Frühstück, das einem italienischen Frühstück eigentlich nicht entsprach - mit mehreren Kuchen, festgekochten Eiern, Pfannkuchen, Säften, leckerem Kaffee und Tee dazu, und es war richtig umfangreich. Also ließen wir es uns schmecken. Ausgiebig. Was für eine Wohltat.


Und beim Bezahlen dann die nächste Überraschung: die Latte Macchiato und den Kuchen von gestern Nachmittag hab es als "gift" (engl. "Geschenk") obendrein. Wow! Es gibt sie tatsächlich, die italienische Gastfreundlichkeit.


Als wir losgingen, war es schon wieder wahnsinnig warm. Zum Glück mussten wir nur hinunter ins Dorf nach Chiesa und es ging hauptsächlich durch einen Wald. Sehr einfach im Zickzack und ohne große Stufen kamen wir schnell voran und hatten die 560 Höhenmeter bereits nach einer guten Stunde abgearbeitet.



Nach einem kurzen Spaziergang durch die Ortschaft erreichen wir in Zentrumsnähe den anvisierten Supermarkt. Wir deckten uns mit Obst, Müsliriegeln, Gummibärchen und Hygieneartikeln ein. Alles im Rucksack verstaut, Müll entsorgt und weiter in die Fußgängerzone. Hier in Chiesa war trotz Sonntag viel los, alle Geschäfte hatten offen, so konnten wir die Zeit bis zur Busabfahrt vertrödeln.


Wie schon geschrieben, wollten wir mit dem Bus von Chiesa bis Primolo fahren, um uns 300 Höhenmeter zu sparen. Sonst wären es über 1.400 Höhenmeter geworden und das ist zu viel. Also stiegen wir in den Bus, zahlten läppische 5 € (für beide) und fuhren bis in den kleinen Vorort. Dort stiegen wir aus und machten uns auf den steilen Anstieg. Durch den Wald in Richtung unseres nächsten Zieles, dem Refugio Bosio Galli. Der Weg schlängelte sich schön am Hang entlang durch einen Wald und es war durch den Schatten sehr angenehm und gut zu laufen. Wir kamen an einigen Wasserfällen vorbei. Einer war sehr groß und diente wohl auch zur Wasserfassung. Weiter oben sahen wir dann sogar noch einen kleinen (verschlossenen) Stollen mit Überresten von Schienen. Da aber nichts angeschrieben war, konnten wir uns den Sinn und Zweck des ganzen nicht vorstellen. Auch ein sehr zerfallenes Haus und Industrieanlagen in der Nähe ließen nicht den Zweck erahnen.



An einer Alm mit einer schönen Wiese nutzten wir noch die Sonne und machten Mittagspause. Ein bisschen Obst, ein Riegel und ein paar Maiswaffeln. Hinter uns zeigten sich am Himmel schon graue Wolken und wir hatten Bedenken, dass es zu Regnen anfängt, was aber zum Glück nicht passierte. Also machten wir uns auf den Weg, um den letzten Abschnitt zu bewältigen. Wir mussten durch ein Schotterfeld mit riesigen Blockfelsen, der Weg war teilweise mit 'Steinplatten' ausgelegt, teilweise musste man sich den richtigen Pfad selbst suchen. Das machte echt Spaß.



Schließlich erreichen wir den höchsten Punkt der Tour und konnten einigermaßen auf Höhe bleibend bis zum Refugio Bosio Galli wandern. Kurz vor der Hütte erst ein Schock: an einer Alpe waren dutzende Italiener am Feiern, ein roter Hubschrauber stand auf der Wiese - ihn hatten wir heute schon ein paar Mal fliegen sehen und uns gewundert, weil er immer wieder die gleiche Route geflogen ist. Jetzt war es klar - Sightseeing. Aber diese vielen Leute. Und das gleich in der Nähe des Refugios... und wir hatten nicht reserviert. Hoffentlich keine böse Überraschung.



Nein, ganz im Gegenteil. Um das Refugio war es traumhaft schön. Ein Fluss mäanderte in Stille durch ein paar große Felsblöcke, die verstreut 'herum lagen'. Das Refugio selbst stand auf einer leichten Anhöhe zwischen Bäumen. Die Sonne fiel bereits schräg ins Tal und ließ das Ganze in warmen Licht erscheinen. Und von den vielen Italiener war nichts mehr zu sehen.

Anfrage wegen Übernachtung - klappt. Juhu! Und wir hatten sogar ein 12er-Lager für uns alleine.



Schnell Wanderschuhe ausgezogen, Hausschuhe an und nochmal raus in die Traumlandschaft. Es war so schön ruhig, der Bach hatte tiefe Stellen, das glasklare Wasser ließ Blicke auf alles, was sich darin befand, zu. Oh war das beruhigend.


Das Abendessen war dann nicht so der Hit, aber auch nicht ganz schlecht. Und so ließen wir den Tag dann gemütlich ausklingen. Das Wetter sollte weiterhin gut bleiben - das wäre echt schön, Morgen geht es nochmal höher hinaus, bis auf 2.600 mNN über eine Scharte. Da wäre Gewitter alles andere als gut.


Aber das sehen wir erst morgen!

Bis dahin, macht's gut!


Knut

74 Ansichten4 Kommentare

4 comentários

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LIP
05 de ago. de 2024

Wer hat da den Felsen auf dem vierten Bild zersägt? 🤔


Bei der Gegend um den verschlossenen Stollen würde ich von Specksteinabbau ausgehen. 🏔️ ⛏️

Ich habe dazu was gefunden: https://www-naturamediterraneo-com.translate.goog/forum/topic.asp?TOPIC_ID=83472&whichpage=1&_x_tr_sl=auto&_x_tr_tl=de&_x_tr_hl=de&_x_tr_pto=wapp (Nächste Seite nicht übersehen!)

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Knut
Knut
16 de ago. de 2024
Respondendo a

Hi Martin!


Da hast du wieder einmal dein Gespür für Recherche gezeigt. Da waren Bilder dabei von Orten, wo ich auch Fotos gemacht habe! Es muss also tatsächlich ein alter Speckstein-Abbau sein.

Toll, dass du das heraus gefunden hast. Vielen Dank!


Grüße, Knut

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n.leetz
05 de ago. de 2024
Avaliado com 5 de 5 estrelas.

die riesen Findlinge, der sich durchschlängelnde Bach, ein wirklich hübscher Ort!

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Knut
Knut
16 de ago. de 2024
Respondendo a

Hey Niels!


Es war traumhaft schön! Wir hätten unseren Spaß und Freude daran gehabt, darin umher zu wandeln.

Zum Glück hatte ich Yvonne dabei, um die Begeisterung teilen zu können.


Grüße, Knut

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