Durch den Wald - und den Regen

Nach einem Tag Pause, der mir sehr gut getan hat, ging heute die Weitwanderung weiter.

Nach einem weiteren leckeren Frühstück machte ich mich etwas pünktlicher auf den Weg, kurz nach 8e legte ich los. Nach ersten Metern auf der Höhe, folgte der lange Abstieg nach Neuberg an der Mürz. Im oberen Bereich noch recht steil und vom Regen der Nacht feucht, wurde es später flacher und es ging mehr durch Wald und Wiesen. War zwar auch nicht optimal zu gehen wegen des Rutschens, aber dennoch nicht dramatisch und nicht so schlimm wie die vorhergehenden Tage.

Unten angekommen, lief ich erst durch ein paar Vorortstraßen von Neuberg, ein Haus fiel mir sofort auf, es gefiel mir total gut, es hatte Charme, der Garten außen herum war total gepflegt, aber das Haus an sich stand leer und hatte Sanierungsbedarf.

Im Ort kam ich am SPAR vorbei. Also kurz rein und Äpfel kaufen, dazu zwei Powerriegel und ein bisschen was zu Trinken. Ich machte Pause unter einem schönen Baum auf der Bank und schaute dem Treiben vor dem Markt zu. Das Örtchen an dich heute echt schöne Gebäude zu bieten:

Aber nicht lange, hatte ja noch den kompletten Aufstieg vor mir.

Der ging heute fast ausschließlich durch den Wald. Ganz unterschiedlicher Ausprägung. Mal als Laubwald, dann plötzlich alles nur noch Nadelbäume, teilweise hüfthohe Blaubeer-Sträucher, wo der Weg nicht mal mehr zu erkennen war oder das Gras viel zu hoch und zu sehr in den Weg ragte. Also von Wegpflege verstehen sie hier nicht so viel. 🙄

Weiter bergauf, zwischendurch sah ich eine Großstadt, mit Millionen von Einwohnern: es waren vielleicht auf 400 m Strecke 20 und mehr Ameisenhügel angesiedelt. Alle auf einem Fleck.

Zu meiner Linken (Süden) wurde es derweil immer dunkler und ich hörte es in der Ferne grummeln. Die angekündigten Gewitter. Aber dieses schien an mir vorbei zu ziehen. Kurzer Blick auf den Regenradar: passt!

Von wegen! Es zog plötzlich auch über mir zu und das Grummeln wurde deutlicher und kam näher. Als es direkt über mir donnerte ging ich in den Wald, packte den Rucksack ein und nahm den Regenrock für mich als Regenumhang (genau wie Doris empfohlen bzw. vorgeschlagen hatte).

Ich kauerte am Waldboden und versuchte, im Starkregen nicht zu nass zu werden. Fünf Minuten Platzregen, danach wieder Sonnenschein.... 🫣

Also auf und weiter. Wieder alles nass: die Wege, die Büsche, die Bäume, das Gras, die Schuhe (am rechten ist inzwischen auch der Schnürsenkel gerissen, Glückwunsch Fa. Meindl), die Socken, die Hose, die Unterhose, das T-Shirt..... (hab ich was vergessen?). Aber was hilft's???

Aus den Wald heraus, lag die Klein-Veitschalm vor mir. Und zu meiner Linken schon wieder ein Gewitter.... 😱 Ich schaute, sah erst, dass es wohl schon mehr oder weniger vorbei war und ging die Schotterstraße an der Alm vorbei weiter bergauf. Blieb dann aber doch stehen und schaute genauer: Moment mal, der Regen kam doch über den letzten Hügel gekrochen. Sollte ich vielleicht doch zurück zur Alm!? Es waren Leute da!

Und kaum war ich drinnen, fing es an zu plattern und später sogar zu hageln. Und wie. Draußen schien die Welt unterzugehen.

Also erstmal einen Tee und mit dem Wirt gesprochen, was er meint:

"Naja, das wird jetzt wahrscheinlich eine Stunde so gehen. Was, bis zur Meranerhütte willst du noch, das sind mindestens 2 Stunden, eher 2,5 Stunden!"

Puuuh, es war ja schon fast 15:30 Uhr, draußen peitschte der Wind und der Regen (Hagel). Was nun? Ja, er könnte mir auch einen Schlafplatz bieten.... Ich: mal sehen, wie sich das Wetter entwickelt. Und siehe da, 20 min. später schien wieder die Sonne! 🥳

Also los, auf in den Kampf. 2 Stunden brauchte ich dann auch, um bis zur Meranerhütte (Graf-Meran-Haus) zu kommen. Und es ging wieder mal über völlig durchnässte Wiesen und Wege, die Bäume nass, die...... Ach, ich spare mir das jetzt, ihr wisst, was noch alles kommen würde! 🥱

Um kurz vor 6e war ich dann an der Hütte.

Und Niels: wieder einmal der Beweis, dass man IMMER die letzten Meter zur Hütte hoch Wandern muss!

Aber bei 23,5 km und 1.350 m hoch, 1.240 m runter, spielt das auch keiner Rolle mehr. 😄

Das Essen war dann sehr lecker, Schweinsbraten mit Kraut und Knödel. Und der Abend belohnte mich dann noch mit tollen Wolkenspielen.

Und Ruhe. Außerhalb der Hütte ist es so unglaublich still. Ein Traum.

Zum Träumen gehe ich nun ins Bett

Bis Morgen!

Euer Knuti