Ein kurzer, wenig aufregender Tag - dafür mal wieder nass!

Heute gibt es meinen Blog schon etwas früher... Bin schon am Ende des Wandertages. Nicht ganz wie geplant, aber dazu später mehr...

Gestartet heute Morgen in Waidmannsfeld, ging es gleich am Ortsrand im Wald den Berg hoch. Und so sollte es die nächsten zweieinhalb Stunden bleiben: mal mehr, mal weniger steil, ging es stetig bergauf. Ohne Pause. Ohne ebenes oder abfallendes Wegestück 😱

Der Weg an sich war wie die letzten Tage: immer durch den Wald, teils weiterhin matschig, oftmals aber inzwischen auch mit vielen Steinen und Wurzeln, also ein bisschen "alpiner" - wenn man von alpin sprechen möchte/kann.

Zwischendurch ein Platz mit schönen Bäumen und Felsen, ich musste kurze Pause machen...

Ich versuchte es telefonisch bei der Edelweißhütte, wo ich übernachten wollte. Nein, sie haben heute nicht offen, das Wetter ist zu schlecht! What? 😳

Im Internet stand, ab Juni durchgehend geöffnet. Und nun? Muss ich noch klären.... Ist nicht so einfach, was zu finden, das nicht völlig in der anderen Richtung liegt. Hilft erstmal nichts....

Weiter ging es, bergauf (na klar), durch die Felsen und Bäume, eigentlich sehr schön. Und dann kam eines der Highlights des Tages:

Zum ersten Mal über 1.000 m 🥳

Ehrlich gesagt ist das die mieseste Bilanz einer Wanderung für mich: ich habe vier Tage gebraucht, um auf über 1.000 m zu kommen. 😱

So lange habe ich noch nie gebraucht.... 🤣

Aber es gilt ja: Der Weg ist das Ziel!

Also bis ganz hinauf zum Gipfel, dem Plattenstein, diesmal sogar mit Gipfelkreuz (ein richtiges Gipfelkreuz) und eine Hütte - mal wieder zu!

Das Wetter lud aber auch nicht zum Verweilen ein. Also weiter. Es wurde flacher. Durch den Wald, in ganz verschiedenen Ausprägungen: mal dicht, so dass man kaum durch kam (siehe Video), dann wieder einzelne Bäume mit Grün dazwischen, später Nadelbäume, die so dicht waren, dass man dachte, es wird schon dunkel.

Ja, dunkel wurde es auch tatsächlich. Es fing leicht zu regnen an, nur tröpfeln. Ich hatte mein Gepäck abgedeckt, selbst brauchte ich noch nichts. Noch nicht.... den es wurde immer stärker, bald schüttete es. Ich schaute nur, dass ich zur Mamauwiesen-Alm kam, um mich unterzustellen. Es stand ein Auto davor, ein Hund trottete im Regen draußen rum, aber keine Klingel, kein Klopfen half, und anrufen ging nicht - kein Netz.

Irgendwann ging die Tür auf und es stand eine Frau mit Bademantel und Handtuch über Haaren vor mir. Ich sagte, warum ich vor der Tür stehe und sie sagte, sie könnte mich schnell in den Gastraum lassen. Sie ist sich am Fertigmachen und fährt demnächst weg.. Zwei Minuten später hatte ich dennoch ein Radler in der Hand... ☺️

Sie könnte mich nach Puchberg am Schneeberg mitnehmen mit den Auto. Das liegt aber völlig falsch für mich. Ich hab dann bei vier oder fünf Unterkünften angerufen - nichts. Draußen schüttete es. Und dann bot sie mir an, dass ich in der Ferienwohnung bleiben könnte. 45 Euro die Nacht incl. Frühstück. 🤔

Warum nicht.... Alle anderen Optionen würden ein ewiges Gehatsche durch Regen bedeuten - mal ganz davon abgesehen, dass es noch viele Kilometer und vor allem Höhenmeter rauf und runter gewesen wäre - mehr als geplant.

Und damit bin ich nun hier "gestrandet", mein Abendessen (Wurstsuppe) steht auf den Herd, dazu Aufbackbaquette, Bier steht im Kühlschrank, die Dusche war herrlich und das Frühstück kann ich mir morgen selbst machen aus dem Kühlschrank. Es war einfach cool, wie spontan die Wirtin das alles organisiert hat.

"Alles klar?" - "Ja!" - "Okay, ich bin dann mal weg. Morgen einfach das Geld für die Getränke auf den Tisch legen und die Tür zu ziehen...." 😊

Das war ein schöner Moment, es gibt so viele nette Menschen! Okay, klar, ich zahle dafür, trotzdem.

Morgen soll das Wetter besser werden. Hoffe ich. Und dann muss ich Gas geben.

Ach ja, ein kleines Highlight gab es noch:

Ein Salamandra salamandra kreuzte meinen Weg - so schön anzusehen.....

Bis Morgen dann!

Liebe Grüße aus den nassen Bergen!

Hausmeister Gru