Erster herrlicher Wandertag

Es sollte bis Tag 6 dauern, bis alles (okay, fast alles) zusammen passte:

Sonnenschein, perfekte Temperaturen, Wege, die Lust auf mehr machen, wundervolle Aussichten und ein Gewitter, dass ich aus meinem Zimmer völlig entspannt an mir vorbei ziehen lassen kann. 🥳

Begonnen hat alles mit einem tollen, ausgiebigen Frühstück. Auf der Sonnenterrasse! In der Sonne! Mit Blick ins Tal und Wolken ebendort. Ein Traum. 😍

Aber irgendwann muss ich los, hat heute aber bis kurz nach 9e gedauert. Schläfer..... 🤣

Es ging im Zick-Zack durch Latschenkiefern hindurch, immer wieder Pfützen, aber nichts Schlimmes. An der Preiner Wand dann ein schönes Gipfelkreuz und eine tolle Aussicht ins Tal. Bergab Richtung Neue Seehütte wurde es dann schon steiniger - gefiel mir, ich mag das Steinige viel lieber als den Matsch.

An der Neuen Seehütte klärte ich dann, wie die Wegeverhältnisse sind - beim Abstieg hatte ich gesehen, dass auf der Route drei Schneefelder lagen. Der Wirt meinte aber, man kann sie einfach umgehen. Weiterhin sagte er, dass der Gamseck-Klettersteig relativ einfach zu gehen ist, wenn man alpine Erfahrung hat (und die habe ich, behaupte ich mal).

Also los, bergauf, die Schneefelder immer am oberen Rand umgangen. Als ich bei einem der Schneefelder gerade voll in der Steigung stand, schlängelt sich eine Kreuzotter vor mir weg. Mist, ich war mit den Fotoapparat zu langsam. 🫣

Nach den Schneefeldern ging es über steiniger Passagen bergab zum Karl-Ludwig-Haus. Und dort standen viele, traumhaft schöne Blumen. Und ja, Niels, ich habe sie fotografiert, weil sie zum Alpenglück dazu gehören. 🤪

Nach dem Karl-Ludwig-Haus musste ich über einen reinen Wiesenhügel, am Gipfel hatte ich dann zum ersten Mal die 2.000er Marke überschritten. 🥳 Der Schnitt wird besser... es waren nur noch zwei Tage für die nächsten 1.000 Höhenmeter erforderlich.

Nach dem Wiesenhügel folgte dann das voll gegensätzliche Programm: der Gamseck-Klettersteig. Ein bisschen mulmig war mir schon, aber erstens hatte der Wirt gemeint, dass er sehr einfach zu gehen ist, und zweitens war alles trocken und steinig. Also Stecken verpackt, nochmal was getrunken (Nässe innen ist nicht so kritisch, eher wichtig) und los. Es ging dann herrlich an einem Stahlseil den Berg steil hinab, die Tritte waren super vorhanden, und dann kam noch eine coole Leiter. Alles ohne Probleme machbar, und keine Ängste in mir.

Aber: gerade unten angekommen, ging es sofort in den Gegenanstieg. Und der hatte es in sich. So brutal steil bergauf. Kleine Serpentinen. Krass....

Auf einen Kilometer ging es 300 Hm rauf. Ich war fertig. Meine Beine wollten nicht mehr. Ich musste Pause machen, etwas Essen einwerfen und kurz runter kommen. Es waren weitere 200 Hm zu gehen. Und dann folgte ein ewiger Hatsch. Dachte, das wird dann total lässig und entspannt - falsch gedacht. Ich war am Ende. Hab nur noch auf Weg geachtet, kaum mehr auf die Umgebung.

Aber ich habe es geschafft - wie immer. Nur meine Beine, die fluchen über mich.

Bin hier total nett auf der Schneealm in der Michlbauerhütte untergekommen. Sehr schönes Einzelzimmer. Und erst gerade ist ein Gewitter durchgezogen - so wie vorher gesagt. Aber ich sitze hier im Trockenen und heute kann es mir ganz egal sein.

Bis Morgen!!!!

Gru