Gewitter oder Nicht-Gewitter - das ist die Frage

Ein weiterer Wandertag, ein neuer Morgen. Doch diesmal ohne Frühstück. Ich hatte ja erzählt, dass wir so Probleme hatten, eine Unterkunft zu bekommen, da sich hier in Val Masino die Elite der Boulderer trifft. Und so hatten wir nur eine Übernachtung bekommen, leider ohne Frühstück. Da wir aber in Val Masino gesehen hatten, dass es einen kleinen Einkaufsladen gibt, wollten wir dort nach etwas zu Essen schauen. Und Kaffee oder Tee wird doch eh überbewertet.... 😢

Also los, bis ins Dorf, Einkaufen. Der 'Supermarkt' entpuppte sich dann eher als 'Supermärktle' mit dem Notwendigsten, aber auch nicht mehr.

Also nur das Wichtigste wie Obst und Riegel (die gab es, zumindest eine Sorte), und eine Kleinigkeit zum Frühstücken...

Von Val Masino ging es am Rand der Berghänge in Richtung des Adda-Tales. Und wieder führte es uns auf einen Weg, der diesen Namen nicht verdiente: schmal, ungepflegt, immer wieder schwierig zu finden und mit Steinen übersät. Langsam nervte es. Man kommt nicht voran und es ist schwierig bzw. anstrengend. Und nach dem gestrigen Tag hatten wir genug von diesen Pfaden.

Zum Glück war auch hier irgendwann Schluss. In einem kleinen Dorf - hier waren überall in den Hängen solche kleinen Dörfer angesiedelt - wollten wir Pause machen und sahen bzw. hörten, dass graue Wolken aufzogen und es entfernt donnerte. Sollten wir Schutz suchen? Bei Gewitter in den Bergen war es uns beiden nicht wohl.....

Der Blick auf den Regenradar zeigte, dass ein heftiges Gewitter in knapp einer Stunde bei uns sein sollte. Wenn wir weiter gehen, reicht es nicht bis ins nächste Dorf. Also doch lieber abwarten? An einem überdachten Brunnen suchten wir erstmal Schutz und rätselten, wie es weiter gehen sollte: warten, oder marschieren? Bis zum Ende, oder vorher schon eine Unterkunft suchen? Den ursprünglichen Weg weiter oder doch absteigen und den Bus nehmen? Kommt das Gewitter oder kommt es nicht? Fragen über Fragen....

Wir entschieden uns für ein Hotel in Dazio, nicht ganz so weit entfernt. Und noch kurz zu warten, um nach dem Gewitter weiter zu wandern. Der Regen ließ auf sich warten... Er kam nicht richtig. Es tröpfelte, aber regnete nicht richtig. Irgendwann zeigte der Blick auf den Regenradar, dass sich das Gewitter aufgelöst hatte....

Also los, wenn es nicht richtig regnet bzw. gewittert, dann geht auch wandern.

Es war die richtige Entscheidung! Durch einen weiteren Wald (diesmal mit vernünftigen Weg) ging es weiter, bis wir oberhalb von Dazio auf einen Abschnitt stießen, an dem sich wohl ein Künstler oder auch Kinder verewigt hatten: lauter geschnitzte Holzfiguren, bemalte Steine, bemalte Wände von Gebäuden und tolle Skulpturen aus Ästen. Der Hit: eine Steinwand, an der die Steine unterschiedlich bemalt waren.

Noch eine kurze Pause mit Blick über das Dorf, dann machten wir den letzten Weg bis zum Hotel mitten in Dazio. Das Dorf war echt schön, wirkte gepflegt und es waren viele Leute zu sehen.

Neben dem Hotel war die Szene-Bar des Dorfes, sie war voll und mit Leben gefüllt.

Abends waren wir in der örtlichen Pizzeria etwas essen. Was hatten wir heute für ein Glück: kein richtiger Regen, kein Gewitter, nur etwas weniger gelaufen als geplant. Ob das morgen für den Abschlusstag für Yvonne bis zum Comer See reicht? Ist noch ein gutes Stück.... Wäre schön, wenn wir es bis dorthin schaffen würden. Aber nicht mehr heute - morgen reicht es auch noch.

Bis dann Ihr Lieben

Hausmeister Gru