top of page
Suche
AutorenbildKnut

Im Spieleland der Riesen

Die Sonne schien durch das Fenster ins Zimmer, der Morgen hatte schon begonnen. Der Blick nach draußen ließ einen wolkenlosen Himmel erkennen. Das könnte wieder ein schöner Tag werden - zumindest schon mal vom Wetter her. Wie der Weg sein wird, das zeigt sich erst noch.


Vorher noch das Hotel-Frühstück zu uns nehmen. War natürlich umfangreich und lecker, nur wieder einer Katastrophe, was die Backwaren angeht. Toastbrot, jede Scheibe von Chef persönlich getoastet. Wenigstens blieben sonst keine Wünsche offen.


Eincremen gegen die Sonne, alles zusammen packen und los. Der Weg von San Carlo ging erstmal hinunter ins Tal zum Bach. Ein paar schöne Häuschen standen hier. Und bis auf die Bremsen, die in Scharen um mich herum flogen, war es echt schön. Schnell weiter....

Im Wald wurde es besser mit den Plagegeistern, dafür wurde auch der Weg steiler. Und wie steil... Ola, da war echt kämpfen angesagt. Dafür erklimmt man schnell viele Höhenmeter, und irgendwann würde es auch weniger steil. Und wir erzählten und diskutierten so intensiv, dass wir viel von der Anstrengung nicht so richtig merkten - auch ein Vorteil, wenn man zu zweit läuft.



Und so waren die meisten Höhenmeter schnell hinter uns. Es ging in eine Wiese über, überall waren Wasseraustritte und kleine Bäche flossen hier und da. Ein sehr schmaler Pfad mit viel Bewuchs - da kamen Erinnerungen hoch - begleitete uns bis fast an eine Alm. Und heute passte die Zeit für eine Pause dort. Kuchen und ein Bier schmeckten sehr lecker - wie fast immer in den Bergen.



Anschließend ging es leider fast nur noch über Schotterwege, dafür wenig steil und anspruchsvoll, so nahmen wir die letzten Meter nach oben kinderleicht.

Bevor der Bergbach, der uns stetig begleitet hatte, in den Bergen verschwand, machten wir noch einen Abstecher, um ohne Schuhe ins Wasser zu steigen und die Abkühlung an den Füßen zu genießen. Was für eine Wohltat. Aber lange hielt man es nicht aus, schnell taten uns die Füße vom kalten Wasser weh. Ein bisschen in der Sonne trocknen lassen, die Berge außen herum anschauen und weiter.



Ein kleiner Teich mitten in einer Wiese mit dem schönen Puschelgras verzögerte mal wieder unser Weiterkommen. Es sah so schön aus. Zig Bilder mussten geschossen werden.



Wir hatten den Hochpunkt unsere Tagesetappe erreicht, ab sofort ging es nur noch bergab. Und es war überwältigend. Wir kamen in eine Landschaft, wo überall riesige, wirklich große Felsblöcke rumlagen. Es wirkte so, als ob hier Riesen ein Spiel gespielt und nicht die Würfel weg geräumt hatten. Da waren Felsen von der Größe von Einfamilienhäusern dabei. Die lagen einfach so rum. Und drumherum toller Bewuchs, ein paar Kühe standen da und grasten, hier und da floss ein Bach mit viel Wasser. Und von einem weiter oben gelegenen See schoss ein riesiger Wasserfall ins Tal.



Es war wundervoll, beruhigend und entspannend, diese Landschaft zu betrachten. Man fühlt sich klein, aber dennoch gut aufgehoben. Und so liefen wir bis zu einem kleinen See, der mit glasklarem Wasser zwischen Felsen und Wald schlummerte. Man konnte bis zum Grund sehen, ein paar Fische schwammen umher, nur das Rauschen des Abflusses war zu hören. Was für eine Idylle.



Leider hatten wir schon vorher so viel Zeit zum Genießen genutzt, dass es nur für eine kleine Pause mit etwas Obst und Riegel reichte. Der Abstieg zum Refugio Eita stand uns noch bevor. Nicht mehr lang, aber es war auch schon spät. Und so kamen wir erst um halb 6e dort an. Eine kleine "Ortschaft" - eher fast wie eine Alm - mit den Refugio mittendrin. Ein Glockenturm prägte das Bild, sehr markant. Wir bezogen das Zimmer, duschten und freuten uns schon aufs Abendessen. Und die Sprachbarriere bekamen wir auch in den Griff.



Morgen steht ein etwas anstrengender Tag bevor, zum ersten Mal (aus Sicht von Yvonne) müssen wir über 1.000 Hm rauf, und dazu dann auch noch 750 Hm runter. Wird hart - aber wir schaffen das!



Ich erzähle es Morgen!

Bis dahin


Euer Hausmeister Gru

89 Ansichten0 Kommentare

Comments

Rated 0 out of 5 stars.
No ratings yet

Add a rating
bottom of page