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AutorenbildKnut

Nine summits - mit richtiger Aussicht!

Ja, man soll es kaum glauben, aber es gibt scheinbar doch Berge, Sonne und Weitblick in einem! 🥳

Aber von Anfang an!


Nach dem Pausentag war ich motiviert und gestärkt für eine etwas größere Tagesetappe. So fühlte ich mich zumindest... Das Frühstück bekam ich früher als die anderen serviert, ohne dass es weniger umfangreich war. Leider dauerte es mit dem Bezahlen etwas länger, sodass ich später weg kam als gehofft. Um halb 8e gibt es dann rauf zum Hauseck, dem Hausberg der Edelrautehütte. Nach 40 min. war ich bereits oben. Ob mir der Rückenwind geholfen hat? Es hat dermaßen gestürmt, dass ich aufpassen musste, dass ich bei ausgesetzten Stellen sicheren Tritt hatte.


(rechts im Bild der Große Bösenstein)


Voll motiviert bin ich mit zwei T-Shirts gestartet - das musste ich bald ändern. Langarmshirt an und Regenjacke drüber, Mütze auf. Und selbst dann war es gerade so auszuhalten. Okay, wenn ich den Berg hoch laufe, werde ich grundsätzlich auch von innen nass und warm. Aber der Wind war echt heftig. 😕


Erst über Bergwege, dann an einem Schneefeld entlang, ging es im obersten Teil über blockige Steine, die auch mal Handeinsatz erforderten. War aber echt toll. Genau mein Ding. Und so konnte ich um halb Zehn bereits mein zweites Gipfelkreuz anschlagen, der Große Bösenstein, mit 2.448 mNN der bisher höchste Punkt meiner Tour und auch dieser Tagesetappe - Berg heil.


Der Weg ging anschließend genauso steil und über Steine hinab, wie er hinauf gegangen war. Da es aber trocken war, ist es nicht kritisch gewesen.

Die ganzen Höhenmeter, die ich vorher gewonnen hatte, gingen Meter für Meter wieder verloren.


Und so sollte es denn ganzen Tag noch gehen. Ich wusste es zwar, war aber schlussendlich doch überrascht, wie heftig es werden sollte.



Der Weg war super, mal etwas ausgesetzter, dann wieder super zu gehen. Und so arbeitete ich mich von Berg zu Berg, von Gipfel zu Gipfel. Neun Stück sollten es am Ende sein, leider nicht alle mit einem Gipfelkreuz. Aber das ist ja nicht das Wichtigste...



Absoluter Killer war aber der Aufstieg zum Perwurzgupf. Ich war unten am Fuße und sah noch, wie sich fünf Steinböcke im Hang tummelten und mich fragend ansahen. Ich sah fragend zurück - ich konnte den Weg nicht richtig erkennen. Und dann fielen mir die Markierung ins Auge: gerade rauf, im Steilhang, eine Markierung über der nächsten. 😱

Wie soll ich da rauf kommen? Ja, mit ein bisschen Schmakes in den Beinen und mehreren Seilen, die nur am obersten Punkt befestigt waren und zum Hochziehen vorgesehen waren. Puuuh, was ein Kraftakt. Und ich war eh schon fertig. 😞



Kaum oben, ging es wieder runter. In die nächste Senke, um gleich wieder aufsteigen zu dürfen. Ich schaute auf die Entfernung und die Zeit und merkte: nach 5 Stunden hatte ich gerade mal 7,5 km geschafft - von 21 km gesamt. 😱

Zwischenzeitlich hatte es auch zugezogen und ich sah in der Entfernung, dass es bereits ordentlich regnete. Zum Glück nicht bei mir. Ein paar Tröpfchen, mehr nicht. Sollte ich heute davon kommen???



Bei einem weiteren Berg sah ich bereits aus der Ferne, dass unterhalb des Gipfels (auf den ich eigentlich rauf sollte) nur Wiese war. Ich machte etwas, was man normalerweise nicht machen sollte - ich kürzte ab. Auf gleicher Höhenlinie bleibend ging ich um den Gipfel herum. Höhenmeter sparen.


Ja, und so kam ich langsam, aber stetig dem Ziel, der Schwaberg Alm, näher. Die Füße und Beine wurden bereits sehr schwer, keine Ahnung wo ich noch die Kraft und Energie her holte, wieder und würdet die Berge zu erklimmen.

Es war bereits 16 Uhr und ich hatte immer noch trockene Schuhe, Socken und Füße - neuer Rekord.

Zu früh gefreut. Es wurde grauer, der Regen rückte mir unweigerlich auf die Pelle. Mist. 🫣



Und so kam es, wie es kommen musste: den letzten Gipfel erklomm ich bei leichtem Regen. Okay, leichter Regen ist ja nicht so schlimm. Es hörte auch wieder auf - kurz. Bis ich dann an die Stelle kam, wo ich ins Tal abzweigen durfte: noch 1,8 km, noch 350 Hm im Abstieg.

Und dann ging es los: starker Regen, die Wege durch Sumpf wieder komplett nass, die Bäche liefen nur so über den Weg. Und am Schluss querfeldein durch eine Wiese mit kniehohem, völlig durchnässtem Gras.

Als ich endlich an der Alm ankam, war ich komplett nass. Die Alm hatte ein Zimmer über dem Kuhstall für mich. Klein, aber gemütlich. Die Wirtsleute boten mir Dusche und Essen an, ein sehr nettes Gespräch inklusive. Ich versuchte noch, meine Sachen auf einen Kleiderständer und einen elektrischen Heizkörper so zu frapieren, damit alles bis Morgen trocken wird. Mal sehen, ob mir das gelingt.



Ich bin sehr schnell im Bett gewesen - kein Internet, keine Ablenkung.

Nur die Nacht war nicht so gut. Wach gelegen, und um 5e ging es im Kuhstall los. Muuuuuh. 🐄


Dann macht's mal muht - äh, gut!

Euer Gru.

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