Inzwischen bin ich bei Tag 13 angekommen, heute sollte es von Kalwang zur Bergerhube im Triebenbachtal gehen, eine Strecke von gut 21 km und ca. 1.070 Hm.
Der (sehr späte) Weggang vom Pfälzer Hof führte mich erst noch in das örtliche Lebensmittelgeschäft, ein bisschen etwas Einkaufen. Da ist schon wusste, dass ich am Ziel, der Bergerhube, erst zwischen 19 und 20 Uhr in mein Zimmer kann, hatte ich keinen Stress. Schon das Frühstück habe ich mir in aller Ruhe schmecken lassen. Erst um 10 Uhr bin ich los.
Nach dem "Rieseneinkauf" ging es noch ein kleines Stück durch den Ort (mit übrigens teilweise phänomenalen Häusern alter Bauart) und dann in einen Hang, der mich parallel zur Autobahn A9 in Richtung Nordwesten führte.
An einem Tunnelportal konnte ich ohne Aufsehen die Autobahn queren. Und es ging auf die andere Seite des Tals zur Bahnlinie. Auch hier ging es ein gutes Stück entlang (ohne dass außergewöhnliche Züge vorbei kamen) und in Unterberg konnte ich mittels einer Unterführung mit eigenen Schwenktüren (wie in einem Bahnhof) unter Gleisen hindurch ins Liesingtal Richtung Süden abbiegen.
Ab hier ging es so weiter, wie es gestern geendet hat: ein kilometerlanger Hatsch über eine gleichmäßig ansteigende Forststraße. Es gab wirklich nicht viel zu sehen, ein paar tolle Gesteinsformationen vielleicht, aber sonst nichts.
Am Ende war eine kleine Fischzucht, wo ich kurz Pause machte und mir anschaute, wie es weiter gehen sollte. Durch einen Wald, straight on, ohne große Serpentinen, steil bergauf. Die 400 Hm bis zur Beisteiner Alm hatte ich nach einer knappen Stunde hinter mir.
An der Alm war mal wieder keiner da, nur gekühlte Getränke gab es. Ein Radler geht immer..... 😂
Ich aß noch eine Kleinigkeit und machte mich an die letzten 180 Hm. Es war kalt geworden, und ich hatte mir ein neues T-Shirt angezogen, das andere war zu n..... feucht.
Während des Aufstiegs wurde der Regen immer "fester" und am Bärensulsattel lag dann tatsächlich Schnee. Brrrrrr....
Im Juni! Auf 1.780 mNN. An einem Mittwoch!!!!
War schon etwas fassungslos. Da hofft man Tag für Tag auf besseres Wetter und dann das! 🥶
Aber: hilft ja nix, weiter geht's.
Der Abstieg war dann wieder eher langweilig: Erst durch Tannenwald und freie Wiese, dann über einer lange Forststraße und durch unterschiedliche Waldformen bis ins Triebenbachtal. Leider gab es auch da wenig Aufregendes zu entdecken.
Macht aber nichts, es kommen noch schönere Gebirgsketten als diese hier. Nur Geduld, lieber Knut!!!
Geduld brauchte ich dann noch, bis ich in die Unterkunft konnte. Die Bergerhube hat nämlich mittwochs Ruhetag. Aber am Telefon hatte mir die Wirtin schon gesagt, sie würden mich dennoch nehmen, wenn es für mich okay ist, dass sie erst zwischen 19 und 20 Uhr da sind. Mangels Alternativen habe ich zugestimmt. Um 17:30 Uhr war ich dann da, musste mich aber noch bis 19:30 Uhr gedulden. Dafür war ich dann der einzige Gast, konnte heiß Duschen (war unbedingt notwendig), bekam einen heißen Tee (hoffentlich hilft das gehen Erkältung) und das Essen war auch toll.
Hatte noch ein sehr nettes Gespräch mit dem Wirt. Sehr freundlich, dass sie mich aufgenommen haben. 🥰
Es gibt so viele tolle Menschen auf der Welt!
Morgen ist dann erstmals wieder eine längere Tour angesagt. Es geht zur Edelrautehütte, ein Weg von gut 21 km, aber über 1.500 Hm und bis auf 2.200 mNN. Aber das Wetter soll ab morgen Mittag besser werden - sagt der Wirt. 😄
Ich (und ihr auch) werde sehen.
Bis Morgen, habt eine gute Nacht!
Nachtrag:
Glaubt bloß nicht, dass, nur weil ich das Wort "nass" nicht benutzt habe, heute alles in Ordnung war. Den dreiviertel Tag über hatte ich komplett durchweichte Schuhe und Socken. 🤮
Damit Dein Bericht nicht unkommentiert bleibt. 😉
Alle Kollegen - auch die, die hier nicht kommentieren - leiden mit Dir und wünschen Dir besseres Wetter!