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AutorenbildKnut

Übernachtung am Berg La Colma im Zelt

Aktualisiert: 22. Aug. 2024

Meine Nacht war keine Gute. Auch wenn ich in so einem tollen Haus übernachtete, war ich lange wach, konnte nicht einschlafen und grübelte vor mich hin. Wie mache ich es nun mit morgen? Und der Tour, wenn das Refugio La Colma zu hat? Kann ich ein Stück Bus fahren? Oder gleich in das Tal wandern, wo ich übermorgen (Dienstag) eh wieder runter komme? Nein, alles keine Optionen. Nichts war irgendwie umsetzbar, und wenn es nur an einer Übernachtung scheiterte.


Also entschied ich mich, die Tour wie geplant umzusetzen. Entweder das Refugio hat doch offen (wäre echt Glück) oder ich übernachte dann im Zelt. Dafür schleppe ich es ja mit. Dann brauche ich aber noch etwas zu Essen aus dem Supermarkt für abends. Muss ich nach dem Frühstück noch schnell los, liegt zwar andere Richtung, aber ich kann ja meine Sachen da lassen und sie auf dem Rückweg aufsammeln.


Und? Wie war nun das Frühstück in der Super-Nobel-B&B-Unterkunft? Naja, es war gut. Nicht mehr und nicht weniger. Hätte man vermuten können, dass es etwas Außergewöhnliches wird, war es aber nicht. Na gut, nicht so schlimm, Kuchen und Croissant gab es zumindest.


Anschließend fiel mir ein: ich muss ja mein Zimmer erst bis 11e räumen, da bleibt doch genügend Zeit, mit dem Fahrrad zum Supermarkt zu fahren. Gefragt - getan. Juhu. Das ging echt schnell und einfach. Ein bisschen was eingekauft, zurück geradelt, gepackt (oh my god, war der Rucksack jetzt schwer) und los.


Die ersten 6 km gingen nur durch Siedlung, ohne Steigung oder Gefälle, bis nach Villadossola. Dort musste ich noch kurz zur Bank, anschließend begann der große Aufstieg. Vom Dorf weg ging es steile Treppen nach oben, mit einem Steigmaß, da würde man bei uns keine Zulassung für kriegen. Ein älterer Mann sprach mich an, merkte zwar, dass ich ihn nicht verstand, schnallte aber nicht, dass es nichts bringt, mich weiter zuzulabbern. 🙈

Ich versuchte es mit dem Microsoft Translater - verstand er trotzdem nicht. Irgendwann war es mir zu blöd, ich verabschiedete mich höflich und ging weiter. Nicht das erste Mal, dass es mir so ging. Klar, ICH müsste mich um mein Italienisch kümmern....



Nach den Häusern bog der Weg in einen Wald aus Esskastanien, Buchen und Haselnuss-Sträuchern ab. Und ging steil nach oben. Sehr steil. Und so blieb das dann auch. Bis ich nach drei Stunden am Refugio Alpe San Giacomo war. Wirklich, ich übertreibe nicht: es gab keine Abwechslung. Keine Aussicht, mal leicht zwischen den Bäumen ins Tal, sonst nichts. Es war nur die Frage, ob die großen Bremsen allein, zu zweit oder zu dritt um mich rum flogen und in welcher Richtung: im oder gegen den Uhrzeigersinn! Ich glaube, sie flogen mehr im Uhrzeigersinn....



Erst am genannten Refugio (das natürlich zu hatte) war es dann schön! Ich machte Pause, zog mein T-Shirt aus zum Trocknen, trank ordentlich, weil es hier einen kleinen, aber feinen Trinkwasser-Brunnen gab. Und ich musste so viel Wasser wir möglich für abends und morgen Früh mitnehmen. Ich saß hier ewig, mal in der Sonne, mal im Schatten und blickte zwischen den Bäumen Richtung Tal. War da nicht der Lago Maggiore zu sehen??? Ja, tatsächlich!



Auf in den Kampf, die letzten 300 Höhenmeter stehen noch an. Und ein paar dazu am Höhenrücken. Nun war es nur noch Buchenwald, aber schön zu gehen. Nicht mehr steil, leichtes auf und ab. Und endlich wieder ein Blick auf umliegende Berge. Richtige Berge. Teilweise sogar mit Restschneefeldern. Wow! Nach Blick in meine Berggipfel-App war klar warum: ich konnte die Dufourspitze (4.634 mNN) sehen. Na, dann ist es logisch, das mit dem Schnee.



Als ich den Höhenrücken abgelaufen hatte, kam das Refugio Alpe La Colma in den Blick - und man sah sofort: da ist nichts los. Wie erwartet. D.h. zelten ist angesagt. Nur nicht hier. Es war alles zugesch... von den Schafen und Kühen, überall Fliegen. Also ging ich ein paar Meter weiter zur Alpe della Colmar, zwei Steinhäusern mit einer großen Terrasse. Und keine Viecher. Na, das bietet sich doch an.


Ich vertrödelte noch den Nachmittag, machte mir abends Trailfood (Nudeln mit Bolognesesoße) und aß noch etwas Obst und Süßes.

Erst bei der Dämmung baute ich das Zelt auf, muss ja nicht gleich auffallen, dass man hier übernachtet. Hoffe, die Nacht wird gut!



Ich werde es euch erzählen - morgen!

Bis dann!


Euer Hausmeister Gru

57 Ansichten2 Kommentare

2 Comments

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n.leetz
Aug 22, 2024

Hey Knuti, wirst gezwungenerweise doch noch zum Camper! 😅

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Knut
Knut
Aug 22, 2024
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So langsam macht es schon Spaß - nur wird der Rucksack so verdammt schwer, wenn man immer ausreichend Nahrungsmittel dabei haben muss. Das macht sich echt bemerkbar! Und das Thema Einkaufen, Wasser und Akku vom Handy (Kommunikation und Organisation) ist nicht zu unterschätzen.

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