Die Wanderschuhe sind DAS Equipment mit der höchsten Bedeutung bei so einer langen Wanderung. Da ich wenig in den ganz hochalpinen Bereichen wandern und kaum Gipfel erklimmen werde, sollte es ein möglichst leichter, aber dennoch stabiler Schuh sein. Es muss also ein Kompromiss gefunden werden, am besten eignet sich ein Wanderschuh der Kategorie B.
Philosophie ist hier wie so oft, ob man einen Textilschuh oder einen Lederschuh nimmt. Und wie immer ist es eine Frage des persönlichen Geschmacks und ein Abwägen der Vor- und Nachteile.
Ein Lederschuh ist üblicherweise – nachdem er gut eingelaufen wurde – meist bequemer als ein Textilschuh, der sich weniger dem eigenen Fuß anpasst. Er ist meist auch stabiler und hält den Fuß besser – was im sehr alpinen Territorium mit viel Fels und Stein von Vorteil ist. Seine Nachteile sind aber das meist größere Gewicht und die größere Hitze im Schuh, die vor allem in warmen Sommermonaten auch unangenehm sein können. Und wenn es regnet, und der Schuh sehr nass wird, braucht er sehr lange, um wieder trocken zu werden.
Textile-Wanderschuhe sind genau das Gegenteil: meist deutlich leichter, weicher am Fuß und flexibler, kühler, schnell trocknend, aber auch nicht ganz so stabil und meist nicht ganz so lange wasserfest.
Es kommt also darauf an, wo man sich bewegt und was man für Touren vor hat. Aber generell gilt: wenn man sich in Schuhen wohlfühlt, ist es egal, ob er den obigen Kriterien entspricht. Wenn man in seinen Schuhen ein sicheres Gefühl (Trittsicherheit) hat, und keine Angst davor haben muss, dass die Sohle nicht richtig greift, bewegt man sich automatisch sehr viel sicherer am Berg. Und was gibt es Besseres…!?
Ich habe mich für den ANTELAO GTX von Meindl entschieden. Er ist der Kategorie B zugeordnet und besteht aus einer Mischung von Veloursleder außen und Gore-Tex Material im Futter und Schaftbereich. Er ist für meine Verhältnisse tatsächlich relativ weich (ich laufe sonst mit sehr stabilen und schweren Schuhen), aber ich wollte diesmal bei so vielen Kilometern nicht einen so harten Schuh nehmen. Ob es dann auf Dauer gesehen der richtige Schuh war, wird sich zeigen.